Motorboot bei Cavtat in Dalmatien Bootfahren, das hätten wir auch besser gemacht, anstatt bei Ivan dem Schrecklichen zu essen.
(2.6) Bewertungen: 5

Restaurant Ivan, Cavtat

Ivan der schreckliche

Wir sind von Dubrovnik aus Richtung Süden gefahren um die Gegend zu erkunden und auf der Suche nach einem Restaurant direkt am Meer. Von der Küstenstraße aus sehen wir eine kleine Marina unter uns. Wir suchen uns den Weg dorthin und stellen fest, das wir in dem Örtchen Cavtat gelandet sind. Es scheint viele Touristen nach Cavtat zu ziehen denn unten an der Marina gibt es einen Bezahlparkplatz und einen kleinen Busbahnhof. Es ist gegen 21:00 Uhr und eine Menge Hungrige zieht es hinunter in die Marina und die Altstadt von Cavat. Schon im vorbeifahren sehen wir das Restaurant Ivan, das zusammen mit einem weiteren direkt an der Marina in Cavtat liegt. Beide Lokale sind halb gefüllt, und so entscheiden wir uns für das Restaurant Ivan, ohne weiter darüber nachzudenken.

Der Chef, Ivan, ist auch flott bei uns, gibt uns die Karte und nimmt die Getränkebestellung auf. Er scheint es eilig zu haben, denn er kann nicht abwarten bist wir unser Menü ausgewählt haben. Sabine wollte unbedingt eine Fischsuppe als Vorspeise, die war aber schon ausverkauft. Als Sie daraufhin nochmal die Karte verlangt versucht Ivan sie etwas ungeduldig von etwas Anderem zu überzeugen. Erst als Sabine die Karte noch einmal mit Nachdruck verlangt rückt er sie wieder raus. Ein etwas ungehobelter Ivan denken wir und Sabine schließt sich mir der Vorspeise bei meinem Meeresfrüchterisotto an. Als Hauptgericht bestellen wir, im Vertrauen auf den Stolz des Hauses, die Fischplatte Ivan.

Eine nette, junge Dame bringt uns Wein und Wasser und wir sehen zu wie sich eine Gruppe von Englisch sprechenden Mädchen vor dem Eingang zur Terrasse sammelt. Die scheinen einem Wettbewerb zu veranstalten, wer sich mit dem kürzesten Röckchen in ein Restaurant traut. Ich konzentrierte mich auf den Wettbewerb und dachte nicht weiter über Ivan nach. Unser Risotto kommt. Auf den ersten Blick voller Meeresfrüchte. Geschmacklich akzeptabel aber wir sind uns nicht ganz sicher, was da in kleinen Würfeln im Risotto ist. Sabine meinte, das sieht aus wie Würstchen. Ich versuche über Geschmack und Konsistenz heraus zu bekommen was wir denn da essen. Für Shasimi, das ich hasse, ist es zu fest und es fehlen auch die Typischen Schichten. Ich glaube, und hoffe, es ist einfach nur zu Tode gekochter Tintenfisch. Außer diesen nicht identifizierbaren Würfeln ist in dem Risotto nicht viel drin, ein, zwei Muscheln ein paar Tintenfisch Ringlein und, Sabine hatte offenbar Glück, zwei Krabben.

Ivan räumt das halbgegessene Risotto ab, und auf seine Frage wie es denn geschmeckt hat, sage ich: „Geht schon“. Was er geflissentlich nicht zur Kenntnis nimmt. Bei mir währe an der Stelle eine Nachfrage fällig gewesen. Mal sehen ob die Fischplatte, der der Chef seinen Namen gibt es wieder rausreißt. Ivan bringt uns stolz seine Fischplatte. Auf den ersten Blick eine gute Mischung, zwei mittlere Weißfische, Tintenfisch und Kalamare, Miesmuscheln und … Was ist das denn! Die Scampi sehen ja aus wie thailändische Süßwasser Scampi. Ich probiere eines dieser Dinger und sie schmecken genau wie erwartet. Leicht muffig, das Fleisch zerfällt im Mund ohne erkennbare Struktur. Ich würd es am liebsten ausspucken. Ich hasse diese in ihrer eigenen Gülle, in thailandischen Schlammpfützen gezogenen „Scampi“. Vollgepumpt mit Antibiotika landen diese Ekelscampi in den Supermärkten dieser Welt für ein paar Euro. Ich bin wirklich geschockt. Wie kann man so einen Dreck anbieten wenn man direkt am Meer in Cavtat ein Restaurant betreibt?

Mir ist der Spaß und der Genuss am Essen vergangen, Sabine bemängelte noch den leicht ranzigen Geschmack von zu altem Olivenöl an den Mangoldkartoffeln und den Tintenfischen, das hab ich gar nicht mehr wahrgenommen. Meine Geschmacksnerven sind wohl komplett eingegangen. Ich sprech' Ivan auf den Herkunftsort der Scampi an, als er die Platte noch gut gefüllt abräumt. Erst scheint er mich nicht zu verstehen, nach mehrmaligem Umformulieren meiner Frage, wo denn diese Scampi herkommen, deutet er aufs Meer und sagt von dort. Ungläubig, das er so frech lügt, hake ich nochmal nach. Zwar etwas unsicher und nervös bleibt er aber dabei, diese thailändischen Süßwasserscampi seien aus dem adriatischen Meer. Als wir die Rechnung bestellen, versucht Ivan sein Gewissen mit zwei Schnäpsen, die wir dankend ablehnen, zu beruhigen und entschuldigt sich sogar noch. Als Sabine allerdings die Rechnung via Karte begleichen will ist er schon wieder Ivan der schreckliche und motzt sie an. Übrigens haben wir in Kroatien für das Geld schon vom Feinsten gefuttert.

Auf dem Heimweg nach Dubrivnik werde ich diesen ekligen Geschmack nicht los, auch das ranzige Olivenöl drängt sich jetzt in mein bewusstes Wahrnehmen. So machen wir kurz vor unserer Ferienwohnung nochmal halt um das ganze mit einem kräftigen Schluck Rotwein wegzuspülen.

Im Nachhinein bin ich gar nicht so geschockt, das ein Ivan seinen Touristenladen, den er Restaurant nennt, um jeden Preis auf Gewinn optimiert. Schließlich werden diese thailändischen Schlammscampi auch in Deutschland von vielen „Restaurants“ angeboten. Geschockt hat mich mehr die Tatsache, das diese Ekelscampi nun auch die Tiefkühltruhen in Kroatien, bzw. Cavtat, erreicht haben.

Fazit: Das Restaurant Ivan in Cavtat ist das bis jetzt ekelhafteste was mir in Kroatien untergekommen ist. Ein ganz klares „geht woanders essen“ von mir.

 

28.08.2010

Foto: go-kroatien.de

Deine Meinung

Bewertung (5 ist super, 1 ist nicht so toll):  

Kommentar (1)

Sabine

(01.09.2010)

Für den Bericht geb ich klare 5 Sterne, sehr gut beschrieben. Für das Restaurant geb ich noch nicht mal einen halben Stern.

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