Winzer Hvar Wein von Hvar. Daraus machen die Winzer von Hvar den Plavac

Winzer Auf Hvar in Kroatien

Der Winzer Zlatan Plenkovic (Zlatan Otok) und die Winzerei Tomic auf Hvar hatten uns auf Anfrage einen Termin für ein Interview gegeben. Von der Winzerei Plancic hatten wir leider nichts gehört.

Schon vor der Abfahrt nach Kroatien hatten wir uns vorgenommen einige Winzer auf Hvar zu besuchen. Wir wollen mit der 11:00 Uhr Fähre von Split nach Hvar übersetzen. Also ging es gegen 9:00 von Okrug Gornje los und über Kastela nach Split. Der Fährhafen ist gleich neben der Altstadt von Split, wo wir gestern schon waren. So war das Finden kein Problem. Schon Morgens ist am Fährhafen einiges los. Wir besorgen uns die Tickets, ein Auto und 2 Personen kosten etwa 60 Euro für die einfache Fahrt nach Hvar. Ganz schön happig. Wir stellen uns brav in die Reihe und gehen erstmal ein paar Bilder machen und auf einen Kaffee. Natürlich verquatschen wir uns wieder und als unsere Reihe sich in Bewegung setzt hetzen wir zum Auto. Die Überfahrt dauert etwa 2 Stunden und wir nutzen die Zeit unsere Reiseberichte der letzten Tage zu vervollständigen und Bilder zu sortieren.


Weinkeller des Winzers Tomic auf HvarTomic, Hvar

Unser erstes Ziel auf Hvar ist die Winzerei Tomic in Jelsa. Jelsa ist vom Fährhafen in Stari Grad nur ein paar Kilometer entfernt und leicht zu finden. Schon vor Jelsa weisen uns Schilder den Weg zur Winzerei Tomic und so scheint es ein Einfaches zu sein die Winzerei zu finden. Entsprechend unaufmerksam entgeht uns das letzte Hinweisschild zur Hofeinfahrt. So drehen wir erst einmal eine Runde durch die Altstadt und die Strände von Jelsa. Im zweiten Anlauf finden wir auch die Winzerei Tomic. Am Produktionsgebäude und im Verkaufsbereich können wir Niemanden finden. So ruft Sabine Marina Fredotovic, mit der wir den Termin vereinbart hatten, an und sagt Bescheid das wir vor der Winzerei stehen.

Barrique Fässer mit Plavac bei TomicMarina ist in wenigen Minuten da und führt uns durch die Produktion in den Weinkeller. Ein imposantes Gewölbe. Gebaut aus Muschelkalkstein und teilweise Sicht auf die Felsen des Untergrunds. Man merkt, das hier jeden Tag Weinproben abgehalten werden. Wie wir erfahren werden bis zu zwei Gruppen am Tag hier im Keller verköstigt. Ab etwa 150 Kuna pro Person kann man an einer Weinprobe teilnehmen. Je nach Rahmenprogramm und Dauer auch deutlich mehr. Rustikal aber für einen Weinkeller dennoch edel eingerichtet liegt die Tafel vor uns. Schön eingedeckt, mit Stoffservietten und Lüstern. Während Marina uns einige Fakten zur Winzerei Tomic erläutert stößt Herr Tomic-junior zu uns. Ein freundlicher Mann im mittleren Alter, der sichtlich stolz von den Produkten seines Hauses erzählt. Tomic produziert eine Reihe von Weinen. Weißwein, der angenehm trocken und leicht ist, einen Rose und natürlich Plavac. Plavac ist die klassische Traube auf der Insel Hvar. Die Winzerei Tomic ist bekannt für den Plavac.

Natürlich haben wir auch das eine oder andere Tröpfchen probiert. Marina versorgte uns mit Käse und Brot. Leider können wir nicht alle Weine probieren, wir müssen ja noch fahren. Und den Wein nach dem Probieren in ein Eimerchen zu spucken lehne ich kategorisch ab. Das mögen ja die Profis unter den Weinkennern tun, aber ich spucke nur aus, was mir nicht schmeckt. Schade ist nur, das wir in unserem kleinen Auto nicht so viel Wein mitnehmen können. Wir sind ja erst am Anfang unserer Kroatienreise und der Wein würde die Hitze im Auto und das Geschüttle kaum überstehen. So bleibt es bei einigen Flaschen Weißen für Sabine und ein paar Flaschen Plavac für mich. Vielen Dank an Marina und Herrn Tomic für die interessanten Ausführungen und die nette Bewirtung.

Zlatan Otok, Hvar

Das Restaurant Bilo IdroUnser nächstes Ziel auf Hvar ist die Winzerei Zlatan Otok von Herrn Zlatan Plenkovic in Sveta Nedjelja. Schon bei der Anfahrt nach Sveta Nedjelja sehen wir den Namen Plenkovic immer wieder. Scheint ein häufiger Familiennamen zu sein. Erst später wird uns klar, das die meisten Unternehmungen mit dem Namen Plenkovic wirklich von Zlatan Plenkovic sind. Der Mann ist offensichtlich so eine Art Inselbaron. Aber dazu später mehr. Die Sträßchen werden immer enger und schlechter und es geht wild hinauf und hinunter. Sabine erkennt sofort das Bilo Idro, als wir nach einer Kurve frei Sicht auf Sveta Nedjelja haben. Das Markante Gebäude liegt auf einer kleinen Marina mitten im blauen Wasser der Adria vor Sveta Nedjelja.

Wir parken an der steilen Abfahrt zum Bilo Idro. Die einfachen Parkplätze oben an der Straße sind schon alle voll. Über eine kleine Brücke kommt man „auf“ das Bilo Idro. Da es noch früh am Abend ist, finden wir auch noch einen freien Platz direkt am Wasser. Wir bestellen erst mal zwei Kaffee und sagen beim Kellner Bescheid, das wir einen Termin mit Zlatan Plenkovic haben. Wir sind etwas früh und Termine sind auch etwas flexibler in Kroatien, so machen wir schon mal die ersten Weinproben. Sabine hatte sich schon bei der Winzerei Tomic in den Bogdanusa verliebt, und blieb auch jetzt dabei, und ich will unbedingt den berühmten „Zlatan Plavac“ von Plenkovic kennen lernen. Der Plavac ist ein dunkler schwerer Roter mit reichlich Tanin. Genau wie ich Rotwein mag. Der Plavac ist mit seinen 13,5% Alkohol zwar nicht das ideale Getränk bei 35° aber das ist mir egal.

Zlatan Plenlovic im Bilo Idro bei NachtAls Herr Plenkovic auftaucht erkennt Sabine ihn sofort. Sie hatte schon Bilder von ihm gesehen. Ein freundlicher, sonnengebräunter Mann, der mir sofort sympathisch ist. Er begrüßt uns herzlich und wir fühlen uns innerhalb kurzer Zeit als „dazugehörig“. Herr Plenkovic erzählt uns von seinem Werdegang. Wie er schon zu Zeiten des Kommunismus Wein gemacht habe. Nach und nach wurde sein Wein von den Restaurants der Gegend nachgefragt. Er selbst hatte zu der Zeit nur wenig eigene Trauben und so hat er die Trauben von Freunden mit verarbeitet. Für uns ist es heute kaum vorstellbar wie Sveta Nedjelja zu dieser Zeit ausgesehen haben mag. Ohne Strom und Telefon noch nicht einmal eine Straße zu den Nachbarortschaften hatte es laut Herrn Plenkovic gegeben. Alles musste mit dem Boot transportiert werden. Nebenbei probiere ich noch einige der Weine von Zlatan Otok und bin absolut begeistert von dem Zlatan Plavac Barrique. Seidig uns samtig aber doch volle Wucht nimmt mich der Rote in den Bann. Leider bin ich kein Önologe oder Somelier und so fehlt mir leider auf weiten Strecken das Vokabular um diesen Wein zu beschreiben. Das haben glücklicher Weise schon viele andere getan. Sogar in Bordeaux wurde sein „Zlatan Plavac Grand Cru“ schon prämiert. Damit ist er seit Jahren regelmäßiger Champignon in Croatien und wird zunehmend auch im Ausland wahrgenommen. Den Wert der Auszeichnung in Bordeaux unter die ersten 12 zu kommen können, glaube ich, auch Laien ermessen. Lassen doch die Franzosen nicht so einfach einen ausländischen Wein gelten.

Heute ist das Unternehmen rund um Zlatan Plenkovic zu einem waren Imperium geworden. Wie seit den Anfängen betreibt die Familie noch eine Hand voll Apartments in Sveta Nedjelja. Diese werden heute von der Tochter Antonia betrieben. Das Restaurant Bilo Idro in Sveta Nedjelja, das ich als eine der Perlen des Unternehmens bezeichnen würde, auch wenn hier die Kosten sicherlich noch nicht eingespielt sind. Und dann natürlich die Weinberge und die Weinkeller. Noch heute kommt ein Teil des Weins aus dem Weinkeller des Elternhauses. Das meiste allerdings aus einem Produktionsgebäude am Rande von Sveta Nedjelja. Neben den Weinbergen auf der Insel Hvar hat Zlatan Plenkovic vor einigen Jahren Flächen auf dem kroatischen Festland, in der Nähe von Markarska, hinzugekauft. Mit diesem neuen Projekt sollen einige neue Weine entstehen.

Erstmal bitten wir um eine kleine Auszeit. Der Wein und die Wärme machen es uns unmöglich noch mehr Fakten aufzunehmen. So zeigt uns Antonia Plenkovic unser Apartment. Ein kleines aber liebevoll eingerichtetes Zimmer mit einer durchaus gehobenen Ausstattung. Mehr als duschen und umziehen hat uns Herr Plenkovic, als Powermensch, nicht zugestanden. Er erwartet uns schon nach kurzer Zeit zum Abendessen im Bilo Idro.

Zlatan Plenkovic im Gespräch mit Dago und zwei der Önologen von Zlatan OtokWir führen sofort wieder unser Gespräch von vorher weiter. Nur unterbrochen von kurzen Telefonaten. Auch wenn es ansonsten beschaulich zugeht auf Hvar, gibt es offensichtlich für Herrn Plenkovic keinen Feierabend. Nach und nach stoßen immer mehr der Angestellten von Herrn Plenkovic zu uns. Das Bilo Idro dient offensichtlich auch als Betriebskantine. So einen Chef hätte ich auch gerne. Wir verbringen den restlichen Abend mit Wein, absolut genialem Essen und Gesprächen. Dabei ist es ein wildes durcheinander zwischen Deutsch, Englisch und Kroatisch. Während wir die frische Zahnbrasse essen, der 10 Kilo Fisch war von einem der Jungs von Herrn Plenkovic an frühen Abend gefangen worden, kommt es mir vor, als ob wir schon immer hier leben.
Vielen, vielen Dank an die Familie Plenkovic, ihr habt uns aufgenommen als ob wir schon immer dazugehören würden.

Foto: Sabine Wiedamann

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